Der Umgang mit Scham – und korrespondierenden Emotionen wie Schuld – bedeutet für Berater*innen/Therapeut*innen, wie für Klient*innen oft eine Herausforderung. Zum einen, weil sie meist an Tabus gekoppelt sind, zum anderen, weil sie Menschen nach traumatisierenden Erlebnissen manchmal in „toxischer“ Dosis zu überfluten scheinen. Zugleich haben diese Emotionen eine wesentliche integrative Funktion für unser soziales Miteinander und damit auch eine hohe Bedeutsamkeit im Kontext Systemischer Beratung und Therapie.
Wie können wir diese Emotionen im beraterischen/therapeutischen Prozess nutzen, um dahinter liegende Bedürfnisse zu entdecken? Welchen Unterschied macht es für Klient*innen, wenn Scham – und ihre „Antagonisten“ wie bspw. Würde und Stolz – in den Fokus einer Beratung gestellt werden? Wie wirkt sich dies auf Berater*innen/Therapeut*innen aus?